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Pützchen/Bechlinghoven/Holtorf/Ungarten


Brünnchen Pützchen

Pützchen und Bechlinghoven

Über die Stadtgrenzen hinaus ist der Stadtteil durch den jährlichen Jahrmarkt "Pützchens -Markt" bekannt. Jedes Jahr findet am zweiten Septemberwochenende, am Fuße des Ennerts, die umsatzstärkste Fünftagekirmes in Deutschland statt.

Pützchens Mark blickt auf eine sehr sehr alte Geschichte zurück. Am Anfang des 2 Jahrhunderts (so um 1000-1002) gab es eine große Dürre im Land und in allen Teilen des Landes mangelte es an Wasser. Die Äbtissin des benachbarten Stiftes Vilich, Adelheid (960 - 1015), kniete auf freiem Felde nieder, und bat gestützt auf ihren Äbtissinnenstab um göttliche Hilfe. An jener Stelle, wo ihr Stab im Erdboden versunken war, entsprang eine Quelle, das "Pützchen". Diese Quelle ist bis heute an der Kirche in Pützchen zu besichtigen. Die Quelle wurde zur Heilquelle und man sagte, dass sie nicht nur wertvolle Mineralien, sondern auch heilende Kräfte innehabe.

Mit der zunehmenden Verehrung der heiligen Adelheid und der Wallfahrt zu ihr ist die Grundlage für einen der größten Jahrmärkte Deutschlands, Pützchens Markt, geschaffen. Vor allem Augenkranke kamen, um die Quelle für die Genesung zu benutzen. Als Beleg gilt ein Pilgerbuch aus dem Jahre 1696. Darin werden 13 wundersame Heilungen beschrieben. Man kann heute nicht mehr sagen wann die ersten Pilger kamen, aber es müssen tausende gewesen sein. Im 17. Jahrhundert entstand eine Kapelle und ein Badehaus. Damit die Pilger gut betreut werden konnten, errichtete man im Jahre 1679 eine Kaplanei.

Da der Markt auf einen Sonntag fällt, sollte er 1856 verboten werden. Dagegen wehrten sich die Kirche und die örtlichen Bürgermeister. Der Kirmes fiel nur in wenigen Jahren aus, wie etwa in den letzten Kriegsjahren.

Holtorf und Ungarten

Holtorf besteht aus den drei Ortsteilen Niederholtorf, Oberholtorf und Ungarten. Landschaftlich sehr schön gelegen (am Rande des Ennerts) kann Holtorf auf eine lange Geschichte zurückblicken. Wie Ausgrabungen belegen, war das Gebiet in und um Oberholtorf schon vor rund 2400 Jahren besiedelt. Wahrscheinlich haben schon die Kelten hier gelebt.

Das die Archäologen auf der Hochfläche fündig wurden, haben sie dem Landwirt und Heimatforscher Horst Wolfgarten zu verdanken. Beim Pflügen war er auf Basaltbrocken gestoßen und hatte die dicken Steine mit einer Kapelle des Klosters Heisterbach aus dem späten Mittelalter in Zusammenhang gebracht. Die Archäologen machten dann eine ungewöhnliche Entdeckung. Die vermutete Kapelle entpuppte sich als einschiffige Saalkirche, 36 m lang und 10 m breit, wovon es in Deutschland nur ganz wenige gibt. Man geht davon aus, dass es sich zunächst um eine kleinere Kirche von ca. 17m Länge gehandelt hat (gebaut im 10. Jahrhundert), die dann im 12. Jahrhundert verlängert und im 13. Jahrhundert "abgebaut" wurde.

Die Saalkirche ist ein Rätsel, da sie in den einschlägigen Quellen kein einziges Mal erwähnt wurde. Heimatforscher erklären sich das so, dass die Gründerfamilie der Oberholtorfer Burg eine Kirche baute, "um politisch hoch zu kommen". Da die Familie kinderlos blieb, gingen die Besitztümer an die Herren von Löwenberg . Die hatten kein Interesse an ihren neuen Besitztümern. So nahmen sie die Kirche auseinander und nutzten die Steine als Baumaterial .

Um das Jahr 1811 war geplant, im Ennert eine Festung für die französichen Soldaten zu errichten. Da dies die historischen Ereignisse nicht mehr zuließen, entstand lediglich ein Feldherrenhügel.

 

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