Mitglied im Rat der Stadt Bonn

Angelika Esch

200 Millionen Euro ins Stadthaus stecken? – SPD: Belastbare Zahlen erheben, nachhaltige Lösung wählen!

Veröffentlicht am 04.07.2013 in Wahlkreis

Die erste Plausibilitätsprüfung bringt die Gewissheit: „Insgesamt liegen die Kostenschätzungen für die Stadthaussanierung jetzt bei nahezu 200 Millionen Euro. Das ist immerhin mehr als der Bau von zwei Festspielhäusern kostet und ein Vielfaches der Sanierungskosten aller Hallenbäder. Das sollte auch für die Koalition Grund genug sein, noch einmal über ihr Vorhaben nachzudenken und zumindest die Alternativen ordentlich zu prüfen“, so Dieter Schaper, stellv. Vorsitzender der Projektbeirats Stadthaus. „Die Koalition will sanieren, koste es, was es wolle. Das ist auch bei der Beethovenhalle so. Aber die Plausibilitätsprüfung zeigt, welche unkalkulierbaren Risiken sie eingehen, wenn das Projekt vor einer Entscheidung nicht richtig durchgerechnet und -geplant wird und echte Alternativen einfach ausgeblendet werden.“

Die Kosten für eine Sanierung des Stadthauses sind nur schwer schätzbar. Das Fazit der Plausibilitätsprüfung: Ein Mehrkostenbedarf in Höhe von rund 20,9 Millionen Euro. Außerdem ist in diesem Stadium aber immer noch eine Kostenabweichung von +/- 30 Prozent möglich. „Wir alle wissen oder ahnen doch zumindest, dass dies bei einer Sanierung eher auf + 30 Prozent hinausläuft“, rechnet Angelika Esch, SPD-Sprecherin im Bau- und Vergabeausschuss, Mitglied im Projektbeirat Stadthaus und im richtigen Leben Bauingenieurin.

Die Zahlen stammen aus einer Mitteilung zum Projektstand, die die Verwaltung für die Sitzung des Projektbeirats Stadthaus am 16. Juli vorgelegt hat. Die Prüfer weisen ausdrücklich darauf hin, dass eine gründliche Vorplanung zwingend erforderlich ist, um gegebenenfalls die Festlegung des Sanierungsumfangs zu korrigieren und belastbare Zahlen zu erhalten. „Das bestätigt unsere Forderung aus dem Jahr 2011 nach einer externen gutachterlichen Untersuchung. Diese sollte klären helfen, welche der verschiedenen Sanierungs- und Nicht-Sanierungsvarianten die für den städtischen Haushalt und für die gesamtstädtische Entwicklung sinnvollste Lösung ist. Dies wurde von der Koalition abgelehnt“, erinnert sich Ernesto Harder, Vorsitzender der Bonner SPD und örtlicher Stadtverordneter.

Zur Projektbeiratssitzung hat die SPD-Fraktion nun wiederum eine Reihe von Fragen zusammengestellt. „Hintergrund ist für uns vor allem auch die Tatsache, dass aktuell im Kreishaus Siegburg eine Mustersanierung von einer Etage durchgeführt wird. Hier gab es Kostensteigerungen von ursprünglich 13 Millionen auf jetzt fast 30 Millionen Euro“, berichtet Hillevi Burmester, stellv. Mitglied im Projektbeirat Stadthaus und Architektin von Beruf. „Wir brauchen eine Bedarfs- und Standortanalyse, die einen Zeitraum von 30 Jahren umfasst, damit wir eine seriöse Entscheidung darüber treffen können, was mit dem Stadthaus passieren soll. Mit so einer Analyse müssten wir leider ein externes Büro beauftragen. Die von Schwarz-Grün geschröpfte und zusammengekürzte Verwaltung kann das nicht leisten“, ergänzt Esch.

„Sanierung und Erhalt des Stadthauses so wie es ist, Sanierung mit Erweiterungen oder ein Neubau an anderer zentraler Stelle? Varianten über Varianten, von der wir ohne Zahlen nicht einfach eine ausschließen wollen und können. Schließlich sind wir auf der Suche nach einer nachhaltigen Lösung“, betont Schaper. „Denn eines ist klar: Nichtstun wird am teuersten.“

Aktuelle-Artikel

Counter

Besucher:96576
Heute:198
Online:1