Mitglied im Rat der Stadt Bonn

Angelika Esch

SPD: Stadtwerke dürfen nicht auf Kosten der Fahrgäste sparen

Veröffentlicht am 01.06.2017 in Kommunalpolitik

In wenigen Jahren werden die Bonner Straßenbahnen ihr Lebensziel von 25 Jahren erreicht haben – einigen Wagen ist dies trotz aller Instandhaltungs- und Pflegemaßnahmen der Stadtwerke inzwischen anzusehen. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren der Kauf neuer Straßenbahnen ansteht. Um diesen Schritt politisch vorzubereiten, hat die Verwaltung eine entsprechende Vorlage in den Rat eingebracht. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn sieht diese Vorlage allerdings äußerst kritisch.

„Die Verwaltung möchte, dass der Rat beschließt, weniger Bahnen zu kaufen als ursprünglich vorgesehen“, so Gabi Mayer, stellvertretende Vorsitzende und Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH. „Mit Blick auf das bevorstehende Jahrzehnt der Baustellen ist dies nicht nachvollziehbar. Der Vorschlag, statt neuer Bahnen mehr Busse einzusetzen, ist gleich in zweierlei Hinsicht nicht zielführend. Erstens kosten auch die Busse erhebliches Geld. Und zweitens stehen die Busse schließlich ebenfalls im Stau. Busse sind also kein adäquater Ersatz und führen nur dazu, dass an der Attraktivität und dem Komfort des ÖPNV gespart wird. Da hilft es auch nicht, sich eine Option auf drei weitere Bahnen zu sichern.“

Angelika Esch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke GmbH, ergänzt: „Diese Sparvorgaben sind rein politisch motiviert. Die Stadtwerke sollen ihren Teil zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes beitragen und gleichzeitig neue Aufgaben übernehmen. Das kann nicht funktionieren, außer sie müssen sich an anderer Stelle einschränken.“ Da sei es dann auch kein Wunder, dass auch an der Ausstattung der zu kaufenden Bahnen gespart werde. „In anderen Städten im In- und Ausland sind Bahnen mit Klimaanlage und W-Lan längst Standard. In Bonn sollen wir auch in Zukunft darauf verzichten müssen. Dass der Bonner ÖPNV durch all dies immer mehr Nutzerinnen und Nutzer verliert, ist logisch. Daher fordern wir weiter die Anschaffung von 29 Bahnen mit dem Leistungsumfang, der bereits vom Rat beschlossen wurde.“

(mm)

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